Durch Anna ihren Beitrag auf Buchpost bin ich darauf aufmerksam geworden, dass Katrin von Buchsaiten wieder einmal und das im sechsten Jahr eine Blogparade durchführt, bei der man sein Lesejahr noch einmal Revue passieren lassen kann und sich noch einmal vergegenwärtigt, was man in einem Jahr so alles für Bücher gelesen hat. Bevor ich aber auf die Fragen und deren Erweiterungen durch Anna eingehe, möchte ich mein persönliches Buch- und Blogjahr noch mit in diesen Beitrag einfließen lassen, da neben dem privaten Leben auch dieser Blog zu zahlreichen schönen Geschichten beigetragen hat und ein paar virtuelle Bekanntschaften hat entstehen lassen, bei denen ich hoffe, dass sie auch 2015 weiter bestehen werden und vielleicht ergibt sich ja irgendwann die Gelegenheit eines richtigen Kennenlernens bei einer Buchmesse (aber sicher noch nicht 2015, da zwei kleine Kinder den Haushalt bevölkern und diese an erster Stelle stehen).
Die Sonntagsleser
Wo fange ich am Besten an? Mit dem Beginn des Jahres 2014 und der Sonntagsleserei, die durch die Bücherphilosophin initiiert wurde und die allgemein eine große Anhängerschaft mit sich gebracht hat. Leider ist der Blog dann aus gesundheitlichen Gründen (wie ich später im Jahr erfahren habe) eingestellt worden. Die Blogbetreiberin ist selber wieder aktiv geworden, aber die Sonntagsleserei ist darüber leider eingeschlafen und bis auf Anna von Buchpost hat sich anscheinend niemand mehr gefunden, diese kurze Tradition wieder aufleben zu lassen. Mir fehlt leider auch die Zeit, obwohl ich eigentlich jede Woche mindestens 2-3 Beiträge habe, die man in einem zusammenfassenden Beitrag vorstellen könnte/möchte. Vielleicht ergibt sich ja 2015 ab und zu die Gelegenheit etwas zu schreiben und wenn es nur einmal im Monat ist.
Der Welttag des Buches und Blogger schenken Lesefreude
Für die Aktion „Blogger schenken Lesefreude“ (weitere Infos auf der selbigen Interneseite), die rein privat organisiert ist und an der dieses Jahr fast 1000 Blogs beteiligt waren, habe auch ich ein paar Bücher bereit gestellt. Es hat mir eine Riesenfreude bereitet, anderen ein kleines Stück Lesefreude zu schenken. Ich bin 2015 definitiv wieder mit dabei und überlege schon, welche Bücher ich verschenken werde.
Büchergilde
Im Sommer war ich in meiner Heimat Dresden und Umgebung unterwegs und bin dabei in einem Buchladen auf die Büchergilde aufmerksam geworden (den entsprechenden Beitrag findet ihr hier). Ich habe aus dem Katalog zwar bisher nur einmal etwas bestellt, aber alleine , wenn ich den Katalog durchblättere, juckt es mir jedes mal in den Fingern, 2-10 Bücher auf einen Schlag zu bestellen. Da werden 2015 sicher einige Bücher auf euch zukommen, die ich hier vorstellen möchte.
Longlistlesen 2014 und die ewige Debatte um lange und kurze Listen und die immer wieder falschen Nominierungen beziehungsweise Auslassungen
Das Longlistlesen, welches bei Mara von buzzaldrins, bei Claudia von Das graue Sofa und bei Vera der Bücherliebhaberin in Kooperation mit dem Deutschen Buchpreis stattfand, habe ich mit meinen Beiträgen zu dem Buch „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“ von Ulrike Draesner unterstützt (meine endgültige Rezension findet ihr hier). Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, beim Longlistlesen als aktiver Teilnehmer etwas mit beigetragen zu haben. Einer Teilnahme, unabhängig von den gelisteten Büchern, wäre ich wiederum nicht abgeneigt.
Dann gab es da noch das leidige Thema und die ganzen Diskussionen um die Gestaltung des deutschen Buchpreises und vor allem darum, wer und welche Bücher nicht auf dieser Liste vertreten waren. Ich wollte mir eigentlich dazu auch noch meine Gedanken im Anschluss an die Verleihung des Deutschen Buchpreises machen. Leider kreisten privat an anderer Stelle (in schöner Form) die Gedanken, so dass ich meinen Beitrag auf nächstes Jahr verschieben werde und abhängig davon, wie der Deutsche Buchpreis 2015 gestaltet ist und wie die Nominierungen aufgenommen werden, meinen Senf dazu abgeben möchte. Solange könnt ihr euch noch an meinen Beitrag im Zuge der Longlistnominierung für den Buchpreis 2014 erfreuen (siehe hier).
Allgemeines
Dieses Jahr wurde meine Seite weit mehr als 5000 Mal angeschaut. Der größte Anteil waren dabei wohl Schüler, die sich im Zuge einer Hausarbeit oder Schullektüre für meinen Beitrag von Erich Kästners doppeltem Lottchen erwärmen konnten. Ich freue mich über den gestiegenen Zuspruch und das an der einen oder anderen Stelle eine kleine konstruktive Diskussionen stattgefunden hat über die Bücher, die ich vorgestellt habe. Vielen Dank an dieser Stelle für all diejenigen, die meine Seite mit Leben gefüllt haben, denn ohne euch wäre die Motivation, einen Blog zu betreiben, nur halb so groß.
Und nun zur
Blogparade
- Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat?
Wenig versprochen habe ich mir von keinem Buch und deshalb lag auch keines über den gesteckten Erwartungen. Einzig Martin von Arndts „Tage der Nemesis“ kann man teilweise darunter einordnen, da vor allem nach der Lektüre noch eine starke Nachwirkung einsetzte.
- Welches war das Buch, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat?
Ganz eindeutig und leider „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“ von Ulrike Draesner, welches ich im Rahmen des beteits erwähnten Longlistlesens lesen konnte. Vielleicht habe ich aufgrund der langen Wartezeit auf dieses Buch meine Erwartungshaltung zu sehr übersteigert, so dass ich nur enttäuscht werden konnte. Es ist kein schlechtes Buch, aber für mich persönlich kam es nicht an das heran, was ich mir selber vorgestellt hatte.
- Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?
Martin von Arndt mit seinem Buch unter Punkt 1, da er einen spannenden Kriminalfall in eine realhistorische Situation so eingeflechtet hat, dass es trotz allem spannend war, obwohl die historischen Fakten bekannt waren.
- Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr und warum?
Am schönsten fand ich das Cover von „Der Fall Harry Quebert“, welches schön zurückhaltend gestaltet war und welches eine kleinamerikanische Küstenstadt in einer schönen comicartigen Form abbildet.
Eine Kuriosität fand ich recht interessant. Und zwar betrifft es die Neuauflage von Erich Kästners „Fabian“ unter dem Titel „Der Gang vor die Hunde“ und Martin von Arndts „Tage der Nemesis“, die beide innerhalb weniger Monate erschienen sind und das identische Bild für dasCover verwendeten.
- Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2015 lesen und warum?
Durch Frank Duwald von dandelion angefixt freue ich mich schon riesig auf die Lektüre von Amerika-Plakate. Außerdem freue ich mich darauf, dass Buch „Das achte Leben (für Brilka)“, welches innerhalb der Bloggerwelt eine Riesenresonanz im positiven Sinne hervorgerufen hat und das auch durch die Nichtnominierung für den Deutschen Buchpreis 2014 für „Empörung“ sorgte, zu lesen und zu genießen. Am Besten mit einem Riesenbecher heißer Schokolade (vielleicht liegt es ja unter dem Weihnachtsbaum).
Außerdem möchte ich seit langem wieder einmal Stephen Kings „Dark Tower“- Zyklus lesen inklusive den achten Band „The Wind through keyholes“ (zum ersten Mal)+ die Graphic Novels aus dem Marvel-Verlag.
Die nächsten 3 Fragen sind die, die Anna von Buchpost zu den Fragen von Katrin hinzugefügt hat:
- Welches Sachbuch war dir in den letzten zwölf Monaten wichtig?
Da habe ich eigentlich nur eines gelesen: „Die perfekte Theorie“ von Pedro G. Ferreira. Da mich dieses Thema aber mehr als anspricht, kann ich es allen, die mit Einsteins Relativitätstheorie etwas anfangen können und vor schwarzen Löchern nicht zurück schrecken, ans Herz legen.
- Welches Buch hast du 2014 wiedergelesen?
„Der Schwarm“ von Frank Schätzing und bin aktuell noch dabei. Sehr erfrischend, nach 8 Jahren Pause, dieses Buch mal wieder zur Hand zu nehmen. Man sieht nun einige Dinge etwas weniger kritisch als beim ersten Mal und doch bestätigt sich der durchwachsene Eindruck von damals.
- Welche Bücher wären spurlos an dir vorbei gegangen, wenn nicht andere BloggerInnen dich darauf aufmerksam gemacht hätten?
Sehr viele, die es ohne diverser Blogs nicht auf meinen eigenen geschafft hätten. Da macht es fast keinen Sinn, diese alle aufzuzählen. An dieser Stelle vielen Dank für die vielen netten Buchbesprechungen und ich freue mich auf vielfältige Beiträge in 2015.
Ich wünsche allen Mitlesern auf meinem Blog ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und das alle eure Wünsche in Erfüllung gehen.
Ich liebe ja diese Jahresleserückblicke, weil immer wieder andere Blicke auf das Lesejahr fallen und so eigene Erinnerungen ausgelöst werden. Beim Lesen Deines Beitrages ist mir noch einmal so richtig deutlich geworden, dass die „Sieben Sprünge“ das ganze Jahr „unterwegs“ waren, von den Aktionen rund um ihr Erscheinen im Februar bis zur Longlist. Und dass wir darüber auch ein wenig geplaudert haben, ein bisschen also literarischen Salon gespielt haben. Das sind auch für mich die Highlights beim Bloggen: mit anderen Lesern ins Gespräch zu kommen. Ein bisschen funktioniert das ja auch virtuell, am besten geht es – wie ja auch im realen literarischen Salon – wenn man relativ gleichzeitig liest, sodass die Eindrücke noch frisch sind. Und „Das achte Leben“ liegt nun auch schon ganz oben auf dem Stapel. Wenn es bei Dir unter dem Weihnachtsbaum auftaucht, dann schaffen wir ja gemeinsam mit Mara eine einigermaßen zeitgliche Lektüre: Und wir können wieder virtuell diskutieren. So wünsche ich Dir viele tolle Geschenke, eine gute Weihnachtszeit und natürlich auch Zeit zum Lesen!
Herzliche Grüße, Claudia
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Hallo Claudia.
Das freut mich auch immer wieder und finde es richtiggehend spannend, wie unterschiedlich einmal die Sichtweisen sind und wie diese in Texte umgesetzt werden. Falls es klappt mit Brilka bin ich gerne mit dabei, auch während der Lektüre in Austausch zu treten.
Ich wünsche dir ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch. Bis spätestens im neuen Jahr und auf fruchtvolle Diskussionen im lesetechnischen Sinne.
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Meine Hauptintention mit „dandelion“ ist, Literatur für andere interessant zu machen. Ich habe bei diversen Gelegenheiten des öfteren versucht, das mit immer wieder anderen Worten zu beschreiben, um mich nicht zu sehr zu wiederholen. Dank dir kann ich zukünftig die Sache abkürzen und einfach sagen: „Ich bin ein Literatur-Anfixer.“ :)
Sehr interessanter Beitrag übrigens. Danke dafür.
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Der Begriff des Literaturanfixers ist schön gewählt. Bei Amerika-Plakate hast du es bei mir jedenfalls geschafft. Hoffentlich wird der Roman dann auch den Erwartungen gerecht ;-) Ich wünsche dir ein schönes Weihnachtsfest und ein paar ruhige Tage und bin gespannt, welche Beiträge 2015 von dir erscheinen werden.
P.S.: es freut mich, dass dir mein Rückblick gefallen hat.
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Schön, macht doch immer wieder Spaß zu lesen, wie unterschiedlich der „Blick zurück“ bei den verschiedenen Bloggern ausfällt. Auch dir und euch eine schöne Weihnachtszeit mit den richtigen Büchern unterm Baum oder wo auch immer :-)
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Hallo Anna, ich finde es ja vor allem spannend, wie jeder seinen Blick ganz persönlich zurück wendet. Dir und deinen Lieben wünsche ich auch schöne Weihnachten und einen guten Rutsch. Ich freue mich auf einen weiteren Austausch im nächsten Jahr.
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