[Debütpreis 2017 – Shortlist] [Rezension]: Julia Weber – Immer ist alles schön

Eine Traumwelt, die zerbricht

Immer ist alles schön
Cover © Limmat Verlag

Julia Webers Roman ist eine Tour de Force. Etwas anderes zu schreiben, wäre eine Untertreibung und es ist auch zweideutig aufzufassen, denn zum einen leiden die Figuren, jedoch auch der Leser. Lässt sich das Buch zumindest anfangs noch fröhlich an, merkt man aber auch schon da, dass etwas nicht stimmen kann in diesem vermeintlichen Idyll, welches da angedeutet wird. Doch nach und nach fräst sich die Gewissheit immer mehr in den Geist, dass diese Ahnung zu Beginn eine richtige ist und hier einiges im Argen liegt und zwar richtig. Das alles beschreibt die Autorin mit einer eher melodischen, lyrischen Sprache, die dem Stoff zwar etwas „heiteres“ verleiht, aber gerade durch diesen Kontrast die Geschichte noch härter auf einen prallen lässt. Kein Buch, welches man zwischendurch weglesen kann. Eine Geschichte, die im Gedächtnis haften bleibt, eine, die wehtut, die unbequem ist. Und doch war es schwierig, die Kunstfertigkeit der angewendeten Sprache zu durchdringen, dieses stete Wandeln auf Traumpfaden, welches mit zunehmender Verwahrlosung der Kinder immer mehr zunimmt. Außerdem sind Figuren dabei (der Riese, Frau Wendeburg), die sich mir im Zusammenhang mit der Geschichte entweder nicht ganz erschlossen haben beziehungsweise unrealistisch gehandelt haben. Dieses Buch bleibt definitiv im Gedächtnis. Ich würde es größtenteils positiv bewerten, habe auch ein paar Kritikpunkte, was ich im Folgenden näher ausführen möchte.

Nur noch ein Tänzchen, nur noch ein Glas Wein

Alles beginnt mit einem Urlaub und einem Tanz zu dem die hübsche Mutter aufgefordert wird und schnell wird klar, dass hier etwas nicht stimmen kann. Anais, die etwa vierzehnjährige (?) Tochter der Mutter und der kleine Bruder Bruno, machen sich auf die Suche nach der Mutter, die von dem einen Tanz nicht wiederkommt. Die Tochter wünscht sich einen Urlaub ohne Alkohol, als sie die Mutter finden, sehen sie, dass sie es nicht bekommen. Es sollte auch das letzte Mal sein, dass sich die Kinder auf die Suche nach der Mutter machen, denn es wird noch einmal passieren, dass sie fortrennt. Weg von der Verantwortung, weg von ihrem alten Leben, hinein in einen Strudel aus Alkohol und gefährlichen Liebschaften, hinein in einen Weg, der nur die Richtung nach unten zu kennen scheint.
Die Kinder dagegen leben eine Traumwelt, um die harte Realität, die vor allem aus Verwahrlosung und Hänseleien durch Mitschüler besteht, vor sich selbst zu verbergen. Sonst würden sie verrückt werden. Anais hat dafür den Weg gewählt, sich die Dinge mit Fantasiedingen schön zu reden und Bruno flüchtet in sich selbst und wirkt nach außen wie ein Autist. Doch als die Mutter ein letztes Mal und endgültig wegrennt, zerbricht die so sorgsam aufgebaute heile Welt. Die Kinder, sich selbst überlassen, können noch ein paar Tage alleine überbrücken, vor allem mit der Hoffnung, die Mutter kehrt zurück. Als das nicht geschieht und auch der Sozialarbeiter, der die Familie anscheinend „betreut“, keine große Hilfe ist, gibt es nur noch einen letzten Schritt, um sich nicht mit der Realität auseinandersetzen zu müssen.

Ein Buch, welches inhaltlich wie ein Faustschlag in die Magengrube daherkommt, aber sprachlich eher auf Wolken gebettet ist. In meinen Augen schwierig, beides unter einen Hut zu bekommen. Ich gebe zu, dass ich es mag, düstere, abwegige Stoffe zu lesen und wenn sie sprachlich etwas anspruchsvoller aufbereitet werden, habe ich damit auch kein Problem – werde ich halt doppelt gefordert. Doch mit diesem Buch hatte ich an manchen Stellen so meine Probleme und finde es doch größtenteils gut, was ich im Folgenden etwas näher aufführen möchte. Ich denke mal, dass ich den Ansatz der Autorin zu verstehen glaube, aber so ganz leicht gefallen ist es mir nicht.

  • Sprache

Die Sprache ist, wie bereits angedeutet, sehr lyrisch. Damit ist vor allem gemeint, dass sie sehr traumhaft auf mich als Leser wirkte und so die Entrücktheit von Anais widerspiegelt. Sie träumt sich durch die Welt und lässt so für sich außen vor, wie es wirklich um sie herum aussieht. In meinen Augen hat das die Autorin sprachlich geschickt umgesetzt, auch wenn es schwierig und zuweilen auch nervtötend ist, das zu lesen. Auch manche Passagen mit ihren Wurmsätzen und endlosen Verdrehungen und Wiederholungen waren nicht gerade schön zu lesen, machten aber den ganzen Widerspruch zwischen Anais und der Realität beziehungsweise die schwache Bindung zwischen ihr und der Mutter deutlich.
Dem entgegen stehen die Passagen der Mutter, in denen die Verzweiflung über ihr bisheriges Leben auch in der Sprache voll durchschlägt und das sie es als falsch empfindet. Vor allem mit Anais kann sie nichts anfangen, da sie es von dem Mann hat, den sie nie wollte beziehungsweise liebte und der ihr nur durch die eigene Mutter aufgezwungen wurde (so habe ich es jedenfalls interpretiert). Bruno jedoch liebt sie über alles, bringt es aber nicht über das Herz, ihn einfach von seiner Schwester loszureißen. Das alles wird dem Leser direkter als bei Anais vermittelt, mit einem verzweifelteren Klang und eine Hoffnungslosigkeit, die richtiggehend wehtut.
Zusammen ist beiden Reflektionen gemein, dass das gesamte Buch ohne Anführungszeichen auskommt. So gehen auch Dialoge in dem Text unter und manchmal fehlt einem die Orientierung, wer gerade mit wem spricht oder was Gedanken/was direkte Rede ist. Das empfand ich für den Lesefluss nicht förderlich, jedoch unterstreicht es den lyrischen Charakter nochmals, da auch Lyrik meist ohne Punkt, Komma und Anführungszeichen auskommt. Gut ist auch, dass man dadurch an manchen Stellen inne hält, um das Gelesene zu reflektieren. Wie gesagt, es ist anstrengend, aber im Sinne der Sprachvorgabe macht es durchaus Sinn.

  • Verhalten der Figuren

Dass sich Kinder unter den Umständen, wie sie Anais und Bruno erleben, in eine Traumwelt flüchten kann ich absolut nachvollziehen. Oder das eine Mutter sich in das Leben ihrer Tochter einmischt und diese damit unglücklich macht, ebenfalls. Doch irgendwie hatte ich meine Probleme mit den Nebenfiguren der Nachbarin Frau Wendeburg und des Sozialarbeiters, der nur als „Der Riese“ in der Geschichte auftaucht. Das Verhalten dieser beiden Charaktere hat sich mir im Zusammenhang mit der Geschichte nicht ganz erschlossen und ich habe sie somit nicht ernst nehmen können. Insbesondere der Sozialarbeiter, anfangs noch als kompetenter Mann eingeführt, wird mit zunehmender Dauer der Geschichte immer seltsamer, stellt seine eigenen Probleme über die der Kinder und statt zu handeln. Er befreit Anais und Bruno nicht aus der unmenschlichen Situation, in die sie ihre Mutter gebracht hat, sondern lädt seine eigenen Sorgen zusätzlich auf die Schultern der Kinder. Diesen Dreh habe ich nicht verstanden und auch mit längerem Nachsinnen darüber will sich mir nicht erschließen, was der Sinn dahinter sein soll. Wenn es nur dazu diente, die Verzweiflung von Anais und Bruno zu erhöhen, dann ist es ein Kniff der Autorin, die den Charakter des Riesen unglaubwürdig werden lässt und damit auch die Geschichte ein wenig ins Lächerliche zieht, obwohl sie das nicht nötig hat.
Die Nachbarin Frau Wendeburg dagegen ist in ihrer eigenen Welt gefangen, wurde von ihrem Mann ohne Andeutungen verlassen. Seitdem ist sie eine Gefangene in ihrem eigenen Universum und wartet jeden Tag, dass ihr Mann nur vom Zwiebeln holen wiederkommt. Sie verstärkt die Tatsache umso mehr, wenn Menschen einfach so hinter sich Türen zuziehen und verschwinden und was mit denen passieren kann, die zurückbleiben. Eine weitere Funktion hat sie in meinen Augen nicht, außer die Späheraugen des Hauses zu sein. Doch wo ist der Rest der Hausgemeinschaft? Gibt es niemand weiter in dem Haus? Oder soll dieses Nichterwähnen anderer Menschen einfach die Tatsache verdeutlichen, dass sich niemand mehr Gedanken um den anderen macht? Der letzte Punkt könnte durchaus Sinn machen, denn genau dieser Anschein wird damit erweckt.

  • Inhalt

Der Inhalt hat es natürlich in sich und wie ich weiter oben schon gesagt habe, mag ich solche düsteren Stoffe, die nichts beschönigen und auch mal die ernsten Seiten des Lebens betrachten. Auch beim vorliegenden Buch hatte ich größtenteils „Spaß“ beim Lesen, da ich gefordert war und mich versuchte, in die Figuren hineinzuversetzen. Aber die Sprachkomponente, vor allem die Passagen von Anais, haben mir das Vergnügen ein wenig verhagelt. Ich möchte es aber trotzdem nicht negativ behandelt sehen, da es in so einer Situation, wie sie die beiden Kinder durchmachen, nicht einfach ist, sich in die Menschen hineinzuversetzen und diese zu verstehen. Das Gegengewicht, welches durch die Mutter hinein gebracht wird, machte mir seelisch dann etwas mehr zu schaffen, da es eben aus Sicht des Elternteils geschrieben war und mir, der selber Vater zweier kleiner Kinder ist, sehr zusetzte. Wie diese Person offensichtlich eigene Befindlichkeiten über die anderer stellte, wie sie zwar ihre Kinder liebt und sich doch in Wein und Vergnügen verliert und damit auch ihre Kinder. Kinder, die eine starke Persönlichkeit an ihrer Seite benötigen und nicht jemanden, dem die Orientierung im Leben abhandengekommen ist. Diese Passagen haben mich verzweifelt zurück gelassen und wütend gemacht, aber auch nachdenklich. Was hätte es für einen Ausweg geben können? Eine Befreiuung aus sich selbst heraus scheint nicht möglich, doch Hilfe von außen ist nicht in Sicht, so wie man es in solchen Fällen immer wieder in der Zeitung liest. Für mich war es vor allem dieser Gegensatz aus harter Realität mit Verweigerungshaltung und dem entgegen die fantasievolle Ausmalung eines Lebens, wie es eigentlich gar nicht ist, der  gelungen umgesetzt ist und an den Nerven der Leser zerren wird, sofern sie sich darauf einlassen können.

  • Fazit

Es ist in der Tat kein einfaches Buch, weder sprachlich noch inhaltlich. Mit Anfang zwanzig hätte ich so ein Buch noch nicht einmal mit Samthandschuhen angefasst, weil es ein Thema behandelt, welches nicht meiner Lebensrealität entspricht und weil mir die gewählte Sprache einfach zu sehr nach Schullektüre roch. Nun aber, mit gereiftem Alter und gewissen Erfahrungswerten, lese ich so etwas gerne, ob man von Genuss reden kann, sei mal dahingestellt. Jetzt kann man sich gerne hinstellen und den mahnenden Zeigefinger erheben und sagen: „Aber eine Geschichte, in der Kinder leiden, ginge doch immer und wird allein aus der Empörung heraus für Gesprächsstoff sorgen“. Dem möchte ich auch gar nicht widersprechen, jedoch wird in diesem Buch nicht der übliche Weg des Erzählens gewählt und stellt allein deshalb einen Kontrast zum Inhalt dar. Ja, die Sprache ist nicht so einfach zu durchdringen und nervte mich auch zuweilen mit ihrer gestelzten Weise und ihren manchmal nicht enden wollenden Wortwiederholungen innerhalb eines Absatzes. Sie fordert einen aber heraus und das macht auch das Buch an sich. Manche Figur handelt vielleicht nicht gerade so, wie man es in der Realität erwarten würde, was ich aber als absichtlich gewähltes Mittel verstehe, um dem Wegsehen der Gesellschaft bei solchen Fällen von Kindeswerwahrlosung gerecht zu werden. Es ist in der Summe keine einfache Geschichte, die dazu noch ein Ende anbietet, über das man gerne streiten kann, ob es gelungen ist und bei dem noch Interpretationsspielraum herrscht, wie die Sache ausgehen mag. Ob ich das Buch mag, kann ich jetzt noch nicht sagen, dazu muss sich das Gelesene noch eine Weile setzen. Eines ist aber gewiss zu sagen, dass der Gegensatz aus Sprache und Thematik gut gewählt ist und größtenteils auch gut umgesetzt wurde. Der Aufbau des gesamten Romans ist ebenfalls gelungen, da man nicht sofort weiß, wohin die Sache gehen wird und behutsam herangeführt wird. Für einen Debütroman eine große Leistung.
Eine Bewertung hinsichtlich des Debütpreises 2017 möchte ich an dieser Stelle noch nicht abgeben, da es das erste Buch der offiziellen Shortlist war, welches ich gelesen habe. Im Vergleich jedoch zu den bisher von mir gelesenen Büchern aus meiner persönlichen Shortlist ist ein qualitativer Sprung nach oben deutlich zu merken.

P.S.: Ein Interview mit der Autorin ist gerade auch am Entstehen, welches ich euch separat auf dem Blog einstellen werde. Ihr dürft gespannt sein. 

P.P.S.: Vielen Dank auch an den Limmat-Verlag, der uns Jurymitgliedern das Buch für die Juryarbeit in elektronischer Form zur Verfügung stellte.

P.P.P.S.: Julia Weber hat in diesem Herbst mit dem vorliegenden Roman auch den Franz-Tumler-Literaturpreis gewonnen und somit die direkte Nachfolge von Kristin Bilkaus „Die Glücklichen“, die 2015 gewann und auch auf meinem Blog besprochen wurde.

Im Rahmen des Debütpreises sind bisher bei den folgenden Bloggern/Jurymitgliedern Rezensionen zu diesem Buch erschienen:

Weitere Rezensionen unabhängig vom Debütpreis findet ihr bei:

 

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19 Kommentare zu „[Debütpreis 2017 – Shortlist] [Rezension]: Julia Weber – Immer ist alles schön

Gib deinen ab

  1. Wunderbar, danke Marc – und auch den Kommentierenden!

    Das hat mich richtig lesehungrig gemacht.

    Da werde ich wohl gleich tatsächlich durch Berlins momentanen Gewittersommer zu meinem Lieblingsbuchladen laufen …

    Ganz herzlichen Dank für diese Anregung und eine sorglose, lesefutterreiche Zeit
    Bianka

    Gefällt 1 Person

  2. Hallo Marc,
    interessante Rezension, muss ich wirklich sagen. Auch das entsprechende Interview fand ich sehr informativ.
    Allerdings scheint es doch durchaus kontroverse Sichtweisen zu geben. Aber ein Einheitsbrei ist ja letztendlich das Schlimmste in der Literatur.
    Viele Grüße, Corinna
    #litnetzwerk

    Gefällt 1 Person

    1. Hallo Corinna,

      Vielen Dank für den lieben Kommentar und das Beitrag und Interview gefallen gefunden haben.
      In der Tat wurde dieses Buch sehr kontrovers und unterschiedlich aufgenommen, was aber in meinen Augen Literatur lebendig macht, wie du es ebenfalls schon gesagt hast.

      Liebe Grüße
      Marc

      Gefällt 1 Person

  3. Nein, war eigentlich alles, der Kommentar hat sich auf Marina Büttners Satz „Im letzten Jahr hatten wir ein wunderbares Beispiel, wie poetische Sprache mit schweren Iinhalt perfekt zusammenpasst“, bezhogen, denn das war genau das, was mich im Vorjahr störte, daß ich diese Sprache bei dem Buch unangemessen fand, während sie mir bei Julia Weber passte und ich immer noch fasziniert davon bin, wie man einen Sozialarbeiter mit einem Riesen vergleichen oder das Leid eines Kindes dadurch ausdrücken kann, daß es sich einen Urlaub ohne Alkohol“ wünscht.
    In der Realität passiert das nicht natürlich, da wird nicht so gesprochen, in der Literatur kam es für mich aber viel glaubhafter, als der Ton von Katharina Winkler rüber.
    Ich hoffe es ist jetzt klar, was ich ausdrücken wollte!

    Gefällt 1 Person

    1. Das war auch mein Eindruck bei Blauschmuck. Ich dachte ich schon, ich stehe damit alleine…
      Schade, dass wir uns nicht alle mal treffen und über die Bücher dieser Shortlist diskutieren können. So mit den kommentaren finde ich das etwas mühsam.

      Gefällt 1 Person

      1. Hallo Silvia,

        das mit dem Treffen zum Diskutieren und Abstimmen klingt sicher verlockend, wird aber bei der Menge an Beteiligten fast Unmöglich zu organisieren. Da wird wohl ein Chat via Messanger einfacher auf die Beine zu stellen sein. Aber weiß, wohin der Hase in Zukunft noch laufen wird.

        Liebe Grüße

        Like

  4. P.S Und was „Blauschmuck“ betrifft, da hatte ich gerade mit diesem <punkt Schwierigkeiten, weil ich mir ständig gedacht habe, so spricht doch eine unterdrückte kurdische Unterschichtfrau nie und nimmer und habe gerade das als sehr sehr künstlich empfunden!
    xhttps://literaturgefluester.wordpress.com/2016/11/05/blauschmuck/

    Gefällt 1 Person

    1. Hier hat es wohl ein bisschen was von deinem Kommentar weggeschnitten.
      Liegt wohl daran, dass ich mir den Beitrag vom Handy aus ein wenig zerschossen habe. Vielleicht bekommst du es ja noch zusammen und bearbeitest den Kommentar nochmal.

      @Marina: Auf deinen Kommentar gehe ich morgen detaillierter ein.

      Gruß an euch beide

      Gefällt 1 Person

  5. Für mich ist die Sprache weder lyrisch noch poetisch, sie überdreht, schwülstig gekünstelt. Im letzten Jahr hatten wir ein wunderbares Beispiel, wie poetische Sprache mit schwerem Inhalt perfekt zusammen passt: Blauschmuck. Da kommt Julia Weber bei weitem nicht heran …

    Gefällt 1 Person

    1. Das sehe ich spannenderweise komplett anders, denn mir hat das Buch, das habe ich schon öfter geschrieben, sehr sehr gut gefallen, erstmals wegen der poetischen Sprache und dann auch noch wie die Zusammenmhänge von ihr zu der Realität gezogen werden, Beispiel der Riese, der erste Satz und dann auch das Kümmern der Mutter, wie vom Sozialarbeiter aufgetragen, die Kinder gehen nicht zur Schule, die Mutter steckt sie ins Bett, denn nur kranke Kinder dürfen zu Hause bleiben.
      Dieses Umgehen mit diesem sehr sehr schweren Thema, habe ich noch nirgends auf diese Art und Weise gelesen und, um auch den Vergleich zu Jovana Reisinger zu ziehen, da ist die Sprache auch sehr schön und poetisch, die Vorbilder waren für mich aber auf fast jeder Seite zu erkennen, wenn ich auch hier den Bogen von der Poetik zu der Realität gezogen habe, da bleibt dann nur noch Juliana Kalnay über, die uns beiden ja, glaube ich, sehr gut gefallen hat.
      Wie ging es Ihnen übrigens mit den beiden anderen politischen beziehungsweise biografischen Büchern?
      https://literaturgefluester.wordpress.com/2017/12/08/oder-florida/

      Gefällt 2 Personen

    2. Hallo Marina,

      mir geht es ähnlich wie Eva. Blauschmuck ist bei weitem kein schlechtes Buch, aber in der Summe kam mir die Sprache bei Immer ist alles schön passender vor und ich empfand, wenn wir beide direkt vergleichen, die zwei Sichtweisen von Anais und ihrer Mutter als gelungen, während es mir bei Blaumschmuck irgendwann zu einseitig wurde.

      Letztendlich und wie immer auch eine Geschmacksfrage ;-)

      Liebe Grüße
      Marc

      Gefällt 1 Person

      1. Ok. Interessant, die unterschiedlichen Lesarten. Da ich mich sehr mit Lyrik befasse und auch selbst schreibe, habe ich womöglich eine andere Vorstellung von lyrischer Sprache.
        Das wird eine interessante Abstimmung …
        viele Grüße!

        Gefällt 1 Person

      2. Vielleicht ist es auch die falsche Wortwahl meinerseits und auch die Unerfahrenheit im Lyrischen, aber die bildhafte Sprache hatte ich für mich halt so eingeordnet. Sieht man mal, wie unterschiedlich die Texte aufgefasst werden. Wer weiß, wie ich in einem Jahr oder zwei an dieses Buch zurück denke.

        Die Abstimmung wird in der Tat interessant. Eine eindeutiger Favorit lässt sich noch nicht ausmachen.

        Gefällt 1 Person

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