Und nun ist 2022 schon wieder fast Geschichte. Ein Jahr voller Anlässe, sorgenvoll in die Zukunft zu schauen, sich mit dem großen Zeitgeschehen auseinanderzusetzen, was uns mehr und mehr auch im Kleinen beeinflusst und das in vielen Dingen des alltäglichen Lebens. Bleibt da noch Zeit für die Freizeitgestaltung und das diese auch ausnahmslos genossen werden kann? Aber selbstverständlich, denn wenn wir an dem Punkt angekommen sind (als Gesellschaft allgemein), uns die schönen Dinge vermiesen zu lassen, dann liegt wirklich einiges im Argen. Doch so weit sind wir zum Glück noch nicht und so möchte ich euch hier an dieser Stelle einen kleinen, diesmal etwas ungewöhnlicheren Jahresrückblick geben. Oftmals zählt man ja die Dinge auf, die geschafft wurden, die man bewältigt hat oder die, die einem besonders gut gefallen haben. Ich möchte das dieses Jahr jedenfalls in Bezug auf meinen Konsum von Medien ein wenig anders gestalten, denn sonst sähe zum Beispiel die Liste der gelesenen und für gut befundenen Bücher bei mir sehr einseitig aus, da sehr viel Stephen King darauf vertreten sein wird. Doch das soll in den einzelnen Abschnitten behandelt werden.
Neun Bücher, die ich 2022 bisher verpasst habe…

… und ganz sicher noch lesen möchte. Jedes Jahr mache ich einen Überblick über die Bücher, die ich schon gelesen habe. Doch habe ich diesen doch schon viel Aufmerksamkeit geschenkt. Dieses Jahr möchte ich das einfach anders machen. Daher soll in diesem Jahr ein einziges Bild mit 9 Büchern einfach für sich stehen. Diese Neun sollen exemplarisch für all das stehen, was in diesem Jahr (und auch all den anderen zurückliegenden Jahren) in meinem Buchregal gelandet ist und ungelesen da verstaubt. Sei es selbstgekauft, bei Verlagen zur Besprechung angefragt oder einfach ungefragt zugesandt. Zu dem Punkt der letzten beiden möchte ich auch kurz an die Entsender der Leseexempare kurz ausrichten, dass ich sicher einige der Bücher in der nächsten Zeit lesen und besprechen werde, aber leider auch nicht alle schaffen werde. Dazu ist meine Zeit leider zu begrenzt und noch mit anderen Dingen gefüllt, die nicht mit Lesen zu tun haben. Seht es mir bitte nach, dass ich nicht zu jedem Buch, was mir persönlich zugesandt wurde, etwas ausführlich sagen werde, aber ich werde mich bemühen, es zu so vielen wie möglich zu tun und wenn es ein kurzes Statement auf Instagram ist.
Und hier ist noch die Liste der Bücher, die in dem Bild für alle zu sehen sind, die aktuell ungelesen in meinem Regal (aktuell wegen Umbau größtenteils in Kisten) ihr Dasein fristen. Und natürlich ist da auch ein Stephen King dabei (zwinker):
- Frank Rudkoffsky – Mittnachtstraße (Voland&Quist)
- Sylvia Frank – Nur einmal mit den Vögeln ziehen (Mirabilis Verlag)
- Tina Makereti – In der Tiefe der Wurzeln beginnt ein Singen (w_orten & meer)
- Amir Naaman – Nektarvögel (Elif Verlag)
- Stephen King – Fairy Tale (Scribner)
- Juan Gomez Barcena – Auch die Toten (Secession Verlag)
- Dincer Gücyeter – Unser Deutschlandmärchen (mikrotext)
- Ivana Sajko – Jeder Aufbruch ist ein kleiner Tod (Voland&Quist)
- Bettina Wilpert – Herumtreiberinnen (Verbrecher Verlag)
Was machen denn die Stephen King Projekte?

Für Stephen King muss es hier natürlich eine eigene Rückschaukategorie geben, denn mit den beiden genannten Projekten Dark Tower und Stephen King habe ich hier auf dem Blog zwei Langläufer, die mir wirklich einiges abverlangen. Da wäre zum einen das Projekt Stephen King, die chronologische Erarbeitung des gesamten Katalogs von Kings Schaffen. Dieses Vorhaben ist in diesem Jahr ein klein wenig ins Stocken geraten, woran aber nur Stephen King selbst Schuld trägt. Mit Misery, Tommyknockers und Stark – The Dark Half habe ich insgesamt „nur“ drei Bücher beenden können und bin immerhin mit den Achtziger Jahren durch, was ich auch in einem etwas ausführlicheren Beitrag rückblickend zusammen gefasst habe (siehe hier: klick). Die Neunziger läuteten ein Sammelband ein, der insgesamt vier Novellen enthält und auf den Namen „Vier nach Mitternacht“ hört. Zu Veröffentlichungszeiten Ende der 80er/Anfang der 90er waren diese Novellen noch in verschiedenen Bänden aufgeteilt, aber ich lese diesen Sammelband in seiner kompletten Form und ordne ihn als komplettes Werk als Beginn der 1990er ein. In diesem Buch stecke ich nun schon eine Weile fest und lese aktuell die dritte Novelle und hoffe, dass ich bald weiter voran komme, denn meine Mitleserin Gabriela vom Buchperlenblog, mit der ich dieses Projekt gestartet habe, ist mir schon ein bisschen enteilt (ich glaube, sie hat mittlerweile 5 Bücher Vorsprung).

Doch der Grund, warum ich beim Projekt Stephen King nicht so richtig voran gekommen bin ist bei dem Autor Stephen King selbst zu suchen, denn ab zirka Mitte des Jahres habe ich mich vollauf dem Projekt Dark Tower gewidmet, dass ich vor einigen Tagen nach mehreren Jahren des Lesens und vor allem Pausierens zum vierten Mal beenden konnte. Diesmal sogar inklusive dem neuen Roman „Wind“, der zwischen dem 4. und 5. Teil der Reihe zu verorten ist und den Comics, die zwischen 2009 und 2015 bei Marvel erschienen sind. Wenn ihr mehr zu diesem Projekt und dem grandiosen Abschluss lesen wollt, dann lade ich euch dazu ein, den Beitrag dazu zu lesen, den ich letzte Woche dazu veröffentlicht habe (siehe hier: klick).
Und nun freue ich mich auf die kommenden Werke, die auf mich warten und mit denen ich Gabriela einholen möchte. Eines davon führt mich sogar zum Dunklen Turm zurück. Ich bin schon sehr gespannt auf diese ganzen Werke, denn bis auf „In einer kleinen Stadt – Needful Things“ kenne ich kein einziges dieser Romane/Kurzgeschichtenbände/Novellen.
Und was war sonst noch los in der Welt der Bücher?
Ich durfte als Teil des Blogkollektivs von We read Indie mal wieder Buchpreisblogger beim Deutschen Buchpreis spielen und habe mit meinen Mitstreiter*innen von dort das Buch „Freudenberg“ von Carl-Christian Elze gelesen. Es war eines der 20 Bücher, die in diesem Jahr für die Longlist zum Deutschen Buchpreis nominiert waren. Darüber hinaus ist dieses Buch dann auch nicht gekommen. Den Beitrag zu diesem Buch, den wir als eine Art Lesetagebuch angelegt haben, findet ihr hier: klick.
Außerdem gab es ebenfalls mit dem Blog We read Indie auch in diesem Jahr eine Kooperation mit dem Magazin der Hotlist und wir haben wieder einmal einige der dort nominierten Bücher im Magazin besprechen dürfen. Dazu gab es auch einen zusammenfassenden Beitrag (siehe hier: klick).
Welchen Reizen ich mich sonst ausgesetzt habe
Neben dem Lesen sind die anderen Medien Musik und Filme/Serien natürlich auch sehr präsent bei mir, auch wenn ich nicht so viel Zeit habe, mir jede Woche einen neuen Kinofilm anzuschauen oder zig Alben aus dem Sektor der elektronischen Musik anzuhören, ist doch einiges an Material zusammengekommen, um eine kleine Zusammenfassung zu machen. Doch ähnlich wie bei den Büchern möchte ich an dieser Stelle keine ganzen Filme/Serien/Alben vorstellen, sondern vielmehr eine kleine Auswahl an Szenen und Titeln angeben, die sich mir eingebrannt haben und ich sie in meinem Kopf in Dauerschleife durchgespielt habe. Dabei sind aövor allem im Bereich der Musik auch ältere Sachen dabei, die ich dieses Jahr wieder aus der Mottenkiste hervorgeholt habe – teilweise aus Gründen.
Flimmerkistensessions – Welche Szenen mich begeistert haben

- Andor (Disney+)
Star Wars schaue ich ja seit jeher eigentlich ganz gerne. Doch die Episoden VIII und IX haben mir dieses Franchise leider ganz schön versauert. Daher habe ich auch dieser Serie anfangs keine große Bedeutung beigemessen und dachte eigentlich, dass sie mehr so nebenher laufen wird. Doch falsch gedacht, denn sie nahm einen nach und nach gefangen. Doch eine Szene hat sich mir besonders eingebrannt, eine Szene, die eigentlich reif für die Oscars wäre, wenn es denn so eine Kategorie gäbe und wenn dort auch Serien zugelassen werden. Die Rede ist von einem Monolog des Darstellers Stellan Skarsgard in Folge 10, der eine Gänsehaut verursacht und all das widerspiegelt, was den Widerstand ausmacht und welche Opfer dafür erbracht werden müssen. Diese eine Szene spiegelt auch das wieder, was die Serie Andor im Allgemeinen ausmacht. Es ist zwar kein Lichtschwertduell vorhanden und auch sonst alles sehr düster, aber es zeigt auch auf, wofür die strahlenden Helden der Urtrilogie zu kämpfen bereit waren. Andor ist kein Märchen mehr, sondern zeigt die harte Realität eines faschistoiden Machtapparats, der die halbe Galaxis unterdrückt, um seine Ziele durchzubringen. Volle Empfehlung.
- Spiderman – No way home (Marvel/Disney)
Ich weiß, ich weiß, dieser Film ist eigentlich schon 2021 in die Kinos gekommen, aber ich habe ihn erst Anfang des Jahres im Kino angeschaut und er hatte seine Nachwirkungen bis weit in dieses Jahr hinein. Ich bin ja seit 2021 generell ein Fan des Marvel Cinemativ Universe, aber was mit diesem Spiderman passiert ist, kann man nur als unwirklichen Traum bezeichnen. Endlich wird das Multiversum eröffnet und es kommen viele Gegner Spidermans aus der Vergangenheit zum Vorschein, aber auch die zwei alten Spidermans sind zugegen und diese vollführen im Endkampf das Meme, dass sicher vielen bekannt ist. Und zwar dieses, als sich einige Spiderman gegenüberstehen und auf die jeweils anderen zeigen. Diese Szene wird im Film von den drei Darstellern nachgestellt und ich konnte damals im Kino einfach nur feiern und freue mich schon darauf, diesen Film wieder schauen zu können und jede Szene und diese eine ganz speziell zu genießen. Aber auch generell ist dieser Film ein absoluter Hochgenuß.
- Avatar 2 – The Way of Water (20th Century)
Eine Szene? Seid ihr irre? Wer die Möglichkeit hat, diesen Film auf einer großen Leinwand in 3D und dem bestmöglichen Sound zu schauen, dann macht das unbedingt. Wenn ich eine Szene beschreiben müsste, die mich absolut vom Hocker gerissen hat ob der Detailtreue und Unaufdringlichkeit, die dieses 3D mit sich bringt, dann waren es nicht die Naturszenen, sondern eine Kampfszene, bei der mit Leuchtspurmunition geschossen wird. Und diese Leutspuren waren so natürlich in dieses 3D- Bild integriert, dass einem die Kugeln nur so um die Ohren sausten. Wahnsinnig intensives Erlebnis, diese Szene und der ganze Film, der durch diesen einzigartigen Bilderrausch wie im Flug verging.
- Loki (Marvel/Disney)
Um es kurz zu machen: Die ganze Idee der Serie hat mich begeistert. Wenn ich eine Szene rauspicken müsste, dann das Ende der Staffel, was trotz ausschließlich Dialog so viel Intensität besitzt und darüber hinaus einiges vorbereitet, was in Phase 5 und 6 wichtig werden wird, die als Mutliversumssaga angepriesen ist.
- The Boys – Staffel 3 (Amazon)
Wer The Boys noch nicht kennt und einen sattelfesten Magen mitbringt, der wird an dieser Serie seine wahre Freude haben. Sie ist neben allen expliziten Derbheiten aber auch ein wunderbarer Gegenentwurf zur bunten Comicwelt des Marvel Cinemativ Universe, denn hier sind die Superhelden so richtig verdorbene Wichser und nutzen ihre Kräfte für ihre Zwecke. Das es dabei richtig blutig zur Sache geht, ist dann fast schon eine Nebensache. Hier eine Szene rauszustellen ist richtig schwierig, denn eigentlich müsste ich da eine richtige Goreszene rauspicken. Doch eigentlich ist es der Abschluss der Staffel, der einem eine Gänsehaut verursacht, da es mit extremeren Ansätzen ein Bild der heutigen Zeit und der völlig aufgeheizten Stimmung wiedergibt, so dass man sich richtig vorstellen kann, dass mit dem richtigen Sprachführer auch eine Diktatur mitten in Europa wieder als ein Möglichkeit erscheint, die nicht mehr so abwegig klingt wie noch vor 20 Jahren.
Hier gibt’s was auf die Ohren
Hier gebe ich euch alle Titel, die es in diesem Jahr (wieder) in meine Gehörgänge geschafft haben. Bei einigen durch absolut blöde Neuauflagen im Radio inspiriert, andere komplett neu und wieder einige meine ganz persönlichen Klassiker. Viel Spaß mit dieser kleinen Playlist an eingebetteten YouTube-Videos.
- Dominik Eulberg – Braunkehlchen
- Zombie Nation – Kernkraft 400
- Alter Ego – Gary
- Chris Liebing – 10 West
- Modeselektor – Kupfer
- Moderat – Fast Land
- Legowelt – Disco Rout
- Westbam – Crash Course
- Members of Mayday – Sonic Empire
- Und wer zur Silvesterparty nicht weiß, was er hören soll, dem empfehle ich das Set von Dominik Eulberg, dass er für Cercle vor über 3 Jahren auf einer Burg in Frankreich aufgenommen hat. Tolles Panorama und absolut geiles Set.
Und so entlasse ich euch in das neue Jahr 2023. Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und einen entspannten Start ins neue Jahr. Ich persönlich werde in den nächsten Wochen und Monaten hier und auch auf allen sozialen Kanälen im Zusammenhang mit diese. Blog etwas kürzer treten, da privat einiges ansteht, dass meine Kraft einfordern wird. Ab und zu eine Besprechung wird sicher